Hydraulischer Abgleich

Der Begriff hydraulischer Abgleich wird im Allgemeinen im Bereich der Warmwasserheizungs-anlagen verwendet, gilt aber auch für Kühlsysteme und Trinkwasserverteilung. Hier soll der Begriff im Zusammenhang mit der Warmwasserheizung erläutert werden.

Der hydraulische Abgleich beschreibt ein Verfahren, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage jeder Heizkörper oder Heizkreis einer Flächenheizung bei einer festgelegten Vorlauftemperatur der Heizungsanlage genau mit der Wärmemenge versorgt wird, die benötigt wird, um die für die einzelnen Räume gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Fehlt der hydraulische Abgleich, so werden Heizkörper, die nahe zur Wärmequelle stehen, besser versorgt, weiter entfernte Heizkörper beispielsweise in oberen Stockwerken werden nicht warm; zusätzlich führt das Schließen eines Thermostatventils an einem nahen Heizkörper dazu, dass das rücklaufende Heizungswasser – der „Rücklauf“ – heißer wird und einer Regelung signalisiert, dass die Heizung gestoppt werden soll, wodurch weiter entfernt situierte Heizkörper erst recht nicht beheizt werden. Meist werden dann die Leistung der Heizungswasser-Umwälzpumpe und/oder die Vorlauftemperatur erhöht, was das Problem der schlecht erwärmten Heizkörper auch nicht zufriedenstellend löst und zudem Energie verschwendet.

Ein hydraulischer Abgleich wird durch genaue Planung, Überprüfung und Einstellung bei der Inbetriebnahme der Anlage erreicht. Auch ein nachträglicher hydraulischer Abgleich ist möglich, wenn die dafür erforderlichen Armaturen im Rohrnetz vorhanden sind (etwa voreinstellbare Thermostatventile oder Strangdifferenzdruckregler). Der hydraulische Abgleich ist eine Aufgabe für Heizungsfachbetriebe. Energieberater und Schornsteinfeger können im Vorfeld beraten und die Berechnungen vornehmen.

Ist eine Anlage abgeglichen, ergeben sich mehrere Vorteile: Die Anlage kann mit optimalem Anlagendruck und damit mit optimal niedriger Volumenmenge betrieben werden. Daraus resultieren ggfs. niedrigere Anschaffungskosten der Umwälzpumpe sowie niedrigere Energie- und Betriebskosten.

(Quelle: Wikipedia)